Wir lieben Kinder und möchten Kindern eine geborgene und sichere Umgebung bieten.
Die Betreuung von Kindern hat in unserem Verband eine lange Tradition.
Durch Pastor Johann Hinrich Wichern (1808—1881), der in der Mitte des vorigen Jahrhunderts mehrmals in Baden war, wurde der biblische Auftrag zur tätigen Nächstenliebe einer breiteren Öffentlichkeit ganz neu bewusst. Menschen, die zum lebendigen Glauben gekommen waren, beteten um Abhilfe und erkannten die Notwendigkeit, sich der großen Probleme ihrer Zeit anzunehmen. Die Unruhen der Revolution, wachsende Armut, seelische Haltlosigkeit und die zunehmende Verwahrlosung der Jugend riefen nach Menschen, die in der Kraft ihres Glaubens helfend eingreifen konnten. In vielen Dörfern wurden von solchen Menschen Vereine zur Trägerschaft von „Kleinkinderbewahranstalten“ gegründet, in denen z.B. junge Frauen Kinder betreuten.
Pietisten unterstützten diese diakonische Arbeit, die sich um den ganzen Menschen kümmert, sehr intensiv durch
ihr Gebet und ihre Gaben in Form von Geld und Naturalien
die Öffnung ihrer Häuser zur Schaffung von Betreuungsräumen
Sendung von jungen Frauen aus ihren Gemeinschaften zum diakonischen Dienst
Aufrufe zum Dienst
die Übernahme der Trägerschaft von Kinderschulen und Krankenstationen in dafür geschaffenen Vereinen.
In der weiteren Entwicklung der zurückliegenden Zeit wurden diese Einrichtungen weithin von Kirche und Staat übernommen und erhielten durch Vorschriften, Gesetze und Bestimmungen Organisationsstrukturen mit größerer Bürokratie, die den ursprünglichen Ansatz nicht mehr erkennen lassen. Zunehmende Distanz zwischen den Gemeinschaften und der Diakonie war eine der Folgen. Glücklicherweise besteht dennoch in einigen Orten eine recht enge Dienstgemeinschaft mit der Diakonie, die sich in Besuchsdiensten und tätiger Hilfe segensreich auswirkt.